Lessing, Emilia Galotti (1776)

Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen

Studyquestions

Personen:

Schauen Sie sich die Personenliste an. Wo spielt dieses Stück, in was für einer Gesellschaft? In was für Gruppen lässt sie sich aufteilen?

Erster Auftritt:

Der Prinz. Der Kammerdiener.

Wie führt der Prinz seine Amtsgeschäfte? Auf welchen Prinzipien ruhen seine Entscheidungen? Wie führt der Prinz sein Privatleben? Aus welcher Perspektive können wir den Prinzen beobachten?

Conti. Der Prinz.

Wie steht es um die Situation der Kunst in Gonzagas Prinzentum? Wieso malt Conti Porträts? Wen porträtiert er?

Der Prinz.

Wie verhält sich das Bild der Gräfin Orsina zu ihrem Charakter (nach Ansicht des Prinzen)?

Was kann es bedeuten , dass wir die weiblichen Charaktere zunächst als Bilder kennenlernen? Sind sie dadurch weniger bedeutsam? Oder sind sie als Ideale zu verstehen? Finden Sie Belege für Ihre Meinung.

Conti. Der Prinz.

Vergleichen Sie die Beschreibung der Bilder der beiden Frauen: was ist das Verhältnis zwischen Bild und Wirklichkeit? Welche Aspekte der Frauen werden jeweils betont? Wie unterscheiden sich die Frauen in bezug auf Aussehen, soziale Verhältnisse, Beziehungen zu anderen Charakteren? Mit welchen Männern steht jede in Verbindung?

Der Prinz.

Beschreiben Sie die Beziehung der Prinzen zu dem Bild. Inwiefern ist es eine Wunschprojektion?

Marinelli. Der Prinz.

Ein neuer Charakter tritt auf. Was ist seine Funktion in der Konstellation dieses Trauerspiels? Was für Hintergrundswissen erfahren wir durch ihn über die Politik in Guastalla, über die Gräfin Orsina, über den Grafen Appiani, über Emilia Galotti und ihre Familie? Wie denkt Marinelli über die anstehende Heirat des Prinzen und sein mögliches (erwünschtes) Verhältnis mit Emilia Galotti? Wie hängt das zusammen mit der Art und Weise, wie Politik und Gesellschaft in dem Prinzentum strukturiert sind? Was für ein Spiel denkt sich Marinelli aus, um den Grafen Appiani zu entfernen?

Der Prinz.

Warum beschließt er, in die Messe zu gehen?

Camillo Rota. Der Prinz.

Wie betreibt der Prinz seine Amtsgeschäfte? Wieso unterschreibt er die Bittschrift von Emilia Bruneschi? Wieso gibt ihm Camillo Rota nicht das Todesurteil?

Der erste Aufzug soll in die Figurenkonstellation und die Hauptprobleme des Dramas einführen. Was ist die eigentliche Figurenkonstellation? In welche Gruppen fallen die Personen in bezug auf ihren sozialen Status? Auf ethische Bedeutung? Wie und durch welche Hilfsmittel wird das erreicht?

Obwohl der zweite Aufzug in Emilias Haus spielt, tritt sie erst in der sechsten Szene auf: welche Themen werden an ihrer Statt behandelt? Wie verhalten sie sich zu den Themen des ersten Aufzugs? Was bedeutet es, dass Emilia immer nur durch die Augen anderer Personen beschrieben wird?

Claudia Galotti. Pirro.

Was erfahren wir in dieser Szene?

Odoardo Galotti. Claudia. Pirro.

Charakterisieren Sie die Umgangsweise der Galottis miteinander?

Pirro. Angelo.

Welcher gesellschaftlichen Schicht gehören diese zwei an? Wofür ist der Beutel Geld, den Angelo Pirro überreicht? Was erfährt Angelo durch das Gespräch mit Pirro? Für wen arbeitet er?

Odoardo. Claudia. Pirro.

Wie beurteilt Odoardo das gesellschaftliche Leben und die politischen Verhältnisse in Guastalla? Was ist seine Meinung von dem Prinzen? In welchem Verhältnis steht er zu ihm?

Claudia.

Wie charakterisiert sie ihren Mann?

Emilia. Claudia.

Es wird von einer Handlung berichtet, die parallel zu den ersten fünf Szenen dieses Aufzugs stattgefunden hat. Warum wird sie nicht auf der Bühne gezeigt? Was können wir aus Emilias Bericht von dieser Szene entnehmen? Wie interpretieren Sie den Satz: "Aber dass fremdes Laster uns, wider unsern Willen, zu Mitschuldigen machen kann!" Es ist viel von "Blicken" die Rede. Warum? (Denken Sie an die Tatsache, dass Emilia und Orsina zunächst als Bild eingeführt wurden!). Wieso reagiert Emilia so emotional auf die Szene in der Messe? Wie erklärt Claudia das Verhalten des Prinzen?

Graf Appiani. Emilia. Claudia.

Charakterisieren Sie das Verhältnis zwischen Appiani und Odoardo Galotti, dem "Muster aller männlichen Tugend." Wie will Emilia vor ihn treten am Altar? Wie interpretieren Sie die folgende Stelle: "Ich sehe Sie in Gedanken nie anders als so; und sehe Sie so, auch wenn ich Sie nicht so sehe." Was könnte die Rose bedeuten, die Emilia im Haar tragen will?

Appiani. Claudia.

Was bekümmert Appiani an seinem Hochzeitstag?

Pirro. Marinelli. Appiani. Claudia.

Was ist die dramaturgische Funktion dieser Szene?

Marinelli. Appiani.

Was erfahren wir über Appianis Kritik an den Verhältnissen in Guastalla? Was bedeutet "Ich bin der Vasall eines grössern Herrn"? Was wird zwischen den beiden verabredet?

Appiani. Claudia.

Wieso fühlt sich Appiani nach dieser Unterredung mit Marinelli besser?

Welche Komplikationen zeichnen sich ab? Wie werden sie eingeführt? Welche dramaturgischen Mittel wendet Lessing zur Charakterisierung der Szenen an? In diesem Aufzug steht Emilia zwischen dem Prinzen und Appiani: Welche Themen und Begriffe sind in der Wahl zwischen beiden mit einbegriffen?

Erster Auftritt:

Der Prinz. Marinelli.

Was berichtet Marinelli dem Prinzen über seine Unterredung mit Appiani? Wie berichtet der Prinz Marinelli über seine Begegnung mit Emilia? In diesem Aufzug beginnt die Komplikation der Handlung zuzunehmen. Was meint Marinelli mit der Aussage: "Aber für den Ausgang müsste man nicht stehen sollen.--Es könnten sich Unglücksfälle dabei ereignen"? Was für einen Plan hat er verabredet?

Marinelli. Angelo.

Was ist die Funktion dieser Szene (Mauerschau)? Was lernen wir aus Marinellis Kommentaren über die Verabredung zwischen ihm und Angelo? Wieso will er Gewissheit über den Tod von Appiani?

Der Prinz. Marinelli.

Wieso beurteilt Marinelli die "Kunst zu gefallen" als "das Vornehmste"? Wie bezieht sich das auf die politische und gesellschaftliche Struktur in Gustalla?

Marinelli. Battista. Emilia.

Wie reagiert Emilia auf die Situation, in der sie sich befindet?

Der Prinz. Emilia. Marinelli.

Charakterisieren Sie die Rede des Prinzen gegenüber Emilia in dieser Situation. Was hat er ihr zu sagen? Wie reagiert Marinelli auf seine Anweisungen? Machen Sie die Verbindung zu der gesellschaftlichen Situation in Guastalla.

Battista. Marinelli.

Wie beurteilt Marinelli die Situation der Mutter?

Claudia. Battista. Marinelli.

Wie interpretieren Sie Claudias Aufruf: "Der Name Marinelli war das letzte Wort des sterbenden Grafen"? Wie interpretiert Marinelli diesen Satz? Was bedeutet "mit einem Tone"? Wie kann Claudia schließen, dass es sich nicht um Räuber, sondern um "erkaufte Mörder" in einem "Bubestück" gehandelt hat?

Können Sie die Krise in der Dramenhandlung identifizieren? Überlegen Sie, welche Ereignisse dargestellt und welche nur erzählt werden; was bedeutet es, dass das Drama sich mehr mit Reaktionen als mit Ereignissen befasst?

Erster Auftritt:

Der Prinz. Marinelli.

Wie reagiert der Prinz auf die Nachricht vom Tod Appianis? Wie beurteilen Sie Marinellis Erklärungen dieser Vorgänge? Wieso kritisiert er den Prinzen?

Battista. Der Prinz. Marinelli.

Orsina wird angekündigt. Wie reagieren der Prinz und Marinelli darauf?

Dritter Auftritt:

Orsina. Marinelli.

Vergleichen Sie das Bild von Orsina, das wir aus dem ersten Aufzug kennen, mit der Person, die wir in dieser und der folgenden Szene kennenlernen. Wie erklärt sich Gräfin Orsina die merkwürdigen Umstände? Wie denkt sie über das Leben am Hofe? Nimmt sie an der Rhetorik der Überredung teil? Was meint Marinelli, wenn er die Gräfin Orsina eine Philosophin nennt? Wie interpretieren Sie Orsinas--von heute aus--beinahe feministisch klingenden Worte: "Wie kann ein Mann ein Ding lieben, das, ihm zum Trotze, auch denken will? Ein Frauenzimmer, das denkt, ist ebenso ekel als ein Mann, der sich schminket. Lachen soll es, nichts als lachen, um immerdar den gestrengen Herrn der Schöpfung bei guter Laune zu halten."

Vierter Auftritt:

Der Prinz. Orsina. Marinelli.

Wie reagiert der Prinz auf die Anwesenheit der Gräfin Orsina?

Orsina. Marinelli.

Warum bittet Orsina um eine Lüge von Marinelli? Mit welchen dramatischen Mitteln baut Lessing die Szene auf, in der Orsina Marinelli ins Ohr schreit, dass der Prinz ein Mörder sei? Wie hat sie das herausbekommen? Stimmt es? Wieso will sie es morgen auf dem Markte ausrufen?

Sechster Auftritt:

Odoardo. Orsina. Marinelli.

Wie wird Marinelli mit dieser Szene fertig? Wie versucht er, die Anwesenheit von Orsina und Odoardo vorzubereiten?

Orsina, Odoardo.

Wie interpretieren Sie Orsinas Satz: "Wer über gewisse Dinge den Verstand nicht verlieret, der hat keinen zu verlieren"? Wer kontrolliert wen in dieser Szene? Was für Informationen gibt Orsina Odoardo? Lesen Sie die Bühnenanweisung: "[Odoardo] blickt wild um sich und stampft und schäumet." Was ist damit gemeint? Orsina gibt Odoardo ihren Dolch. Wieso? Wie interpretieren Sie Orsinas Rede am Ende dieser Szene: "Wann wir einmal alle--wir, das ganze Heer der Verlassenen--wir alle in Bacchantinnen, in Furien verwandelt, wenn wir alle ihn unter uns hätten, ihn unter uns zerrissen, zerfleischten, sein Eingeweide durchwühlten--um das Herz zu finden, das der Verräter einer jeden versprach und keiner gab! Ha! das sollte ein Tanz werden! das sollte!"

Achter Auftritt:

Claudia. Orsina. Odoardo.

Was berichtet Claudia darüber, wie der Prinz mit Emilia umgeht? Warum sehen wir das nicht auf der Bühne?

Wie werden die Komplikationen in diesem Aufzug weitergeführt? Was für Lösungen zeichnen sich ab? Im zweiten Aufzug stand Emilia im Zentrum; im vierten Orsina: Inwiefern sind die beiden einander ähnlich inwiefern sind sie verschieden? Warum ist der vierte Aufzug einer Person gewidmet, die bisher nicht aufgetreten ist? Was schließen Sie daraus, wie die Handlung im fünften Auzug fortgeführt wird?

Erster Auftritt:

Marinelli. Der Prinz.

Wie projiziert Marinelli Odoardos Reaktion auf die Szene? Welche Komplikationen werden von Marinelli und/oder dem Prinzen vorausgesehen?

Odoardo.

Wieso kommen Odoardo jetzt Zweifel? Was bedeutet: "Was hat die gekränkte Tugend mit der Rache des Lasters zu schaffen"?

Dritter Auftritt:

Marinelli. Odoardo.

Wie will Odoardo den väterlichen Willen durchsetzen? Was für einer Gesellschaftsform ist dieser Wille entnommen? Wie verhält sich das zu den sozialen Umständen in Guastalla? Was favorisiert Lessing? Warum?

Vierter Auftritt:

Odoardo.

"Mir sie vorenthalten?" Aus welcher Perspektive wird dieser Satz geäußert? Was für eine Funktion hat Emilia darin?

Der Prinz. Marinelli. Odoardo.

Was sind des Vaters Pläne für die Tochter? Mit welcher Autorität sagt der Prinz: "dem Vater hat niemand einzureden. Bringen Sie Ihre Tochter, Galotti, wohin Sie wollen"? Was ist der Plan Marinellis? Wieso sträubt sich der Vater dagegen, dass Emilia in "eine besondere Verwahrung" genommen wird? Wie reagiert Odoardo auf dieses Vorhaben?

Odoardo.

"Blickt wild umher." Wieso wird Odoardo so beschrieben? Was hat er vor?

Emilia. Odoardo.

Analysieren Sie diese Szene Zeile für Zeile. Wie sprechen die zwei miteinander? Auf was für Voraussetzungen gründet diese Szene? Was meint Odoardo, wenn er sagt, "wer bist du"? Wie interpretieren Sie: "das Weib wollte die Natur zu ihrem Meisterstücke machen. Aber sie vergriff sich im Tone, sie nahm ihn zu fein. Sonst ist alles besser an euch als an uns." Warum bittet Emilia um den Dolch? Was bedeutet: "Verführung ist die wahre Gewalt"? Analysieren Sie die Todeszene: wer tötet Emilia Galotti? In welcher Rolle?

Der Prinz. Odoardo.

Wieso liefert sich Odoardo selbst ins Gefängnis ein? Wie interpretieren Sie den Schluss dieses Trauerspiels?

--Welche Perspektive (die des Adels oder die des Bürgertums) wird in dem Stück favorisiert? Zeigen Sie, warum und mit welchen Mitteln.

--Was ist das dramatische Problem in diesem Stück? Wie verläuft es?

--Wie interpretieren Sie die zentrale Metapher der Bildhaftigkeit der Frauengestalten?

--Warum muss Emilia sterben?

--Warum sieht man so wenig von Emilia im fünften Aufzug, wie auch im ganzen Stück?