Study Questions for Friedrich Hebbel, "Maria Magdalena" (1844)

Widmung
  • Was sagt es über die Situation der Kunst aus, daß Hebbel sein Drama mit einer ehrfürchtigen Widmung an den König Christian dem Achten von Dänemark beginnt?

  • Was für ein Bild des Dichters wird in der ersten Strophe der Widmung gezeichnet?

  • Beschreiben Sie die Form der Widmung (Strophenform, Reimschema, etc.).

  • Was für eine Rolle hat die Natur beim Dichten?

  • Was für eine Rolle hat die Geschichte?

  • Erster Akt
  • Schauen Sie sich die Personenliste an. Was für Charaktere kommen in diesem Drama vor? Wie verhalten sie sich zueinander?

  • Ort: eine mittlere Stadt, Zimmer im Hause eines Tischlermeisters: wie bestimmen sich die Orte der Handlung dieses Dramas?

  • Die Exposition soll die Zuschauer in die Parameter der Dramenhandlung einführen. Bestimmen Sie, was zur Exposition gehört. Was müssen wir alles erfahren, um wissend urteilen zu können?

  • Erste Szene (Klara, Mutter): Brautkleid/Leichenkleid, was für ein Thema wird hier angeschnitten? Aus welchem Standpunkt betrachtet jede diese Thematik? Wie werden Personen eingeführt und wie verhalten sie sich zueinander? Was haben sie gemeinsam, was unterscheidet sie?

  • Zweite Szene (Karl, Klara, Mutter): Wie steht es um die Dynamik in dieser Familie? Was für Rollen haben die einzelnen Figuren in ihr?

  • Dritte Szene (Klara, Mutter): Was erfahren wir weiter über die Dynamik zwischen den Familienmitgliedern? Wie wird Liebe erfahren und definiert? Ein neuer Charakter wird eingeführt, Leonhard. Was erfahren wir über ihn? Ein wichtiger Unterschied bahnt sich an: zwischen denen, die Lesen und Schreiben können, und denen, die es nicht können. Achten Sie darauf, wie das Thema durch das Drama hindurchgeführt wird. Wie interpretiert Klara ihre Träume? Lesen Sie den Monolog am Ende der Szene genau durch: Was für einer Sehnsucht wird da Ausdruck gegeben? Wie hängt das mit der Interpretation des Traumes zusammen?

  • Vierte Szene (Leonhard, Klara): Wie vergleicht sich Leonhard mit der Charakterisierung aus der letzten Szene? Wir erfahren, daß Klara mit Leonhard eine sexuelle Beziehung hat: was bedeutet das für jemanden in Klaras Position? Warum hat sie seinem Drängen nachgegeben? Es ist von einem Sekretär die Rede. Was für eine Rolle spielt er in dem Zwiegespräch? Warum hat Leonhard auf Sex bestanden? Warum sagt Klara: "Mein Tod wär's, wenn ich nicht bald dein Weib würde"? Wie hat sich Leonhard seine neue Position als Kassierer erschlichen? Am Ende ist die Rede von tausend Talern. Was für eine Funktion haben sie?

  • Fünfte Szene (Meister Anton, Leonhard): Beschreiben Sie den Vater. Was zeichnet ihn aus? Was für Einstellungen hat er gegenüber gesellschaftlichen Beziehungen, gegenüber seiner Familie? Was für Werte vertritt er? Warum ist er so empört über das Verhalten seines Sohnes? Wie reagiert Leonhard auf die Aussagen Meister Antons? Wieder ist von den tausend Talern die Rede. Wie hat Meister Anton das Geld verloren? Was sagt das aus über seinen Charakter? Was erfahren wir über die Herkunft von Meister Anton? Wie ist er so geworden, wie er heute ist?

  • Sechste Szene (Mutter, Meister Anton, Leonhard): Beschreiben Sie die Beziehung zwischen den Eheleuten. Die Mutter berichtet von ihrem Gang auf den Kirchhof und der Begegnung mit dem Totengräber. Warum wird dieser Szene soviel Aufmerksamkeit gewidmet? Warum hat die Mutter ihre Blumen in das offene Grab geworfen? Wir erfahren von einem Juwelendiebstahl beim Kaufmann Wolfram. Warum fällt des Vaters Verdacht sofort auf den Sohn? Wie vergleicht sich die Lebensweise Karls mit der des Vaters?

  • Siebte Szene (Gerichtsdiener Adam, noch ein Gerichtsdiener, Meister Anton, Mutter, Leonhard, Klara): Den Gerichtsdiener Adam und Meister Anton verbindet eine frühere Begegnung im Wirtshaus, bei der Anton gewettet hat, daß ihm keine Leute mit rotem Rock und blauen Aufschlägen ins Haus kommen sollen. Was könnte das bedeuten? Adam berichtet von dem Juwelenraub und daß Karl bereits gestellt wurde. Die Mutter fällt um und stirbt. Wie erklären Sie sich diese Reaktion? Wie reagiert Anton auf den Tod seiner Frau? Wie reagiert Leonhard auf die Situation? Warum ist es gut für ihn? Was steht in dem Brief, den Leonhard an Klara schickt? Was schwört Klara ihrem Vater am Ende der Szene?

  • Zweiter Akt (acht Tage später)
  • Erste Szene (Meister Anton, Klara): Warum hat Meister Anton den Sargdeckel seiner toten Frau selber zugenagelt? Was ist die Aufgabe des Sohnes aus der Perspektive des Vaters? Warum ist er der schlechteste Sohn? Der Vater droht, sich umzubringen, wenn man auf die Tochter mit Fingern zeigt. Was für eine Haltung offenbart er hier? "Ich kann's in einer Welt nicht aushalten, wo die Leute mitleidig sein müßten, wenn sie nicht vor mir ausspucken sollen." Wie muß die Welt beschaffen sein, in der es Meister Anton aushalten kann? Der Vater glaubt von Karl das Schlimmste, obwohl er noch gar nichts gestanden hat und bei ihm nichts gefunden wurde. Wie erklären Sie sich das? Der Vater geht zu einem alten Holzfäller ins Gebirge. Warum?

  • Zweite Szene (Klara): Klara bittet Gott, sie zu sich zu nehmen. Sie schlägt einen Tausch vor: "nimm mich für ihn." Charakterisieren Sie diese Position? Warum sieht Klara dem Tod mutig ins Auge?

  • Dritte Szene (Kaufmann Wolfram, Klara): Die Juwelen haben sich wiedergefunden. Wolfram berichtet, daß seine Frau sie genommen hat. Wie charakterisiert er diese Tat? Denken Sie über das Schicksal dieser Frau nach, die wir nie auf der Bühne sehen. Was könnte es für Gründe für ihr Verhalten geben? Wolfram berichtet auch von den Umständen der Verhaftung und daß der Gerichtsdiener eifrig die Schuld Karls gesucht habe, um den Vater zu bestrafen. Was ist passiert zwischen Adam und Anton?

  • Vierte Szene (Klara): Klara hofft auf einen Einfall, der alles wieder gutmacht. Warum kann sie sich nicht freuen?

  • Fünfte Szene (Der Sekretär, Klara): Was für eine Beziehung haben der Sekretär und Klara? Der Sekretär hat ein jahrelanges Studium hinter sich gebracht. Wie urteilt er darüber gegenüber Klara? Er wirft Klara vor, daß sie nicht auf ihn gewartet hat. Mit welcher Berechtigung? Klaras gesteht ihm ihre Liebe, aber auch ihre Lage, in der sie sich befindet. Wie erklärt sie ihm, daß sie auf Leonhards Drängen hin nachgegeben nachdem sie den Sekretär wiedergesehen hat? Warum geht sie nicht auf sein Angebot ein, seine Frau zu werden? Warum haben die Leute Klara verspottet, als sie immer noch an den Sekretär dachte, nachdem er auf die Akademie gegangen ist? Klara zeigt ihm Leonhards Brief. Warum und wie will er ihr sein Wort zurückschaffen? "Darüber kann kein Mann hinweg!" Was bedeutet dieser Satz? Wo geht der Sekretär hin nach Ende dieser Szene?

  • Sechste Szene (Klara): Warum entschließt sich Klara, zu Leonhard zu gehen und um die Ehe zu bitten? In welchem Ton tut sie dies?

  • Dritter Akt
  • Erste Szene (Leonhard): Wie beurteilt Leonhard die Liebeszene mit Klara im Nachhinein? Was plant er für die nächste Zeit?

  • Zweite Szene (Klara, Leonhard): "Ich bin die Tochter meines Vaters, und nicht als Schwester eines unschuldig Verklagten, der schon wieder freigesprochen ist." Wieso definiert sich Klara durch ihre Beziehung zum Vater und Bruder? Sie bittet Leonhard, sie zu heiraten, danach bringe sie sich um. Wie charakterisiert sie das Leben in der Ehe mit Leonhard? Wie reagiert er auf diese Charakterisierung?

  • Dritte Szene (Ein Knabe, Leonhard, Klara): Blumen werden gebracht. Wer hat sie bestellt? Wie reagiert Leonhard auf diese Situation? Was sagt das über ihn aus?

  • Vierte Szene (Leonhard, Klara): Leonhard macht Klara klar, daß er schon anderweitig gebunden ist und von daher ihr Angebot nicht annehemen kann. Wie begründet er sein Abwenden von ihr? Wie reagiert Klara auf diese Nachricht? Wie charakterisiert sie jetzt ihre Situation?

  • Fünfte Szene (Leonhard): Er beschließt, Klara zu heiraten, um sie vom Selbstmord abzuhalten, aber erläßt sich leicht abhalten. Glauben Sie, daß er sich wirklich umgedacht hat?

  • Sechste Szene (Sekretär, Leonhard): Der Sekretär bringt zwei Pistolen mit. Warum? Worum geht es ihm in dieser Situation?

  • Siebte Szene (Karl): Charakterisierieren Sie die Einstellung Karls gegenüber dem bürgerlichen Elternhaushalt.

  • Achte Szene (Karl, Klara): Karl spielt sich als Vormund Klaras auf. Mit welcher Berichtigung? Klara hofft auf ein Todesunglück. Wie reagiert Karl auf Leonhards Brief? Klara berichtet ihm von der Szene mit dem Gerichtsdiener. Karl beschließt zur See zu gehen. Warum? Was erfahren wir über die unterschiedliche Behandlung der Kinder durch die Eltern? Warum ist Klara noch einmal nach Hause zurückgekehrt? Warum will sie ihren Selbstmord mit einer Unglückstat verwischen?

  • Neunte Szene (Karl): singt weiter Seemanslieder. Was für eine Funktion hat sein Singen?

  • Zehnte Szene (Meister Anton, Karl): Anton tut Abbitte und will karls Schulden bezahlen. Warum geht Karl nicht darauf ein? Karl berichtet, wie der Gerichtsdiener ihn durch die ganze Stadt geschleppt hat. Wie reagieren Karl und Anton darauf?

  • Elfte Szene (Sekretär, Karl, Anton): Sekretär berichtet von seiner Rache. Warum bittet er Anton darum, daß er seine Tochter nicht verstoße? Warum steckt Anton beide Huande in die Tasche? Wie reagiert der Vater auf die nachricht von Klaras Sprung in den Brunnen? Der Sekretär hat die letzte große Rede in diesem Stück. Wessen klagt er Meister Anton an? Wie reagiert Anton auf diese Anklage? "Ich versteh die Welt nicht mehr." Kommentieren Sie diesen letzten Satz.

  • Interpretationsfragen:

  • Wer ist die Hauptfigur in diesem Stück?

  • Wie gestalten sich die Figurenkonstellationen?

  • Was ist das tragische Problem? Wo lokalisieren Sie die Krise in diesem Drama?

  • An welchem Punkt in der Handlung gibt es kein zurück mehr?

  • Wie interpretieren Sie das Ende?

  • Skizzieren Sie kurz die Haupthandlung.

  • Gibt es Nebenhandlungen? Führen sie wohin?

  • Wie funktionieren die Personen, die nicht auftauchen?

  • Was für Szenen werden nur berichtet, nicht gespielt? In welchem Verhältnis stehen sie zu den Spielszenen?

  • Mit welcher Berechtigung kann Hebbel dieses Drama als bürgerliches Trauerspiel charakterisieren?

  • Wie verhält sich das Thema des Schreibens (der Schrift, der Hand) zur Gesamtthematik, die hier abgehandelt wird?